Das weltberühmte Coca-Cola-Getränk wurde im Jahr 1886 von einem Apotheker namens John Stith Pemberton erfunden. Eigentlich wollte der aus Atlanta stammende Amerikaner ein Mittel herstellen, das gegen Kopfschmerzen hilft. Mit dem Mixen von Markenprodukten beschäftigte sich Pemberton seit seinem 24. Lebensjahr. Seit ungefähr 1885 war er morphiumsüchtig. Er glaubte, durch eine Mixtur, in der auch Bestandteile der Kokapflanze sowie Kokain enthalten war, würde es ihm gelingen, seine Morphiumsucht zu überwinden. Seinerzeit wurde Kokain noch nicht als illegale Droge angesehen. Es dauerte zwei Jahre, bis er eine Rezeptur entwickelt hatte, mit der er zufrieden war. 1887 ließ Pemberton sich die neue Coca-Cola-Formel patentrechtlich schützen. Doch um seine Sucht zu finanzieren, verkaufte er schon zwei Tage nach Einreichung des Antrags zwei Drittel der Patentrechte an den amerikanischen Geschäftsmann und Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler.
Pemberton litt an Magenkrebs und wollte im Bewusstsein, dass er bald sterben würde, die Zukunft seines Sohnes Charley absichern. Doch dieser war ebenfalls süchtig und verkaufte aus Geldnot noch vor seinem Tod im Jahr 1894 sämtliche Rest-Anteile seiner Patentrechte an Candler. Zwei Jahre zuvor gründete Candler die Firma The Coca-Cola Company und ließ sich den heute weltberühmten Begriff Coca-Cola markenrechtlich schützen. Die Vermarktung beschränkte sich zunächst auf die Vereinigten Staaten und ab 1896 wurde das Produkt auch ins benachbarte Ausland exportiert. Coca-Cola hatte seinen Hauptsitz in Atlanta. Nach und nach kamen weitere Produktionsstätten in Chicago, Los Angeles, New York, Dallas und Philadelphia hinzu.
Die ursprüngliche Mixtur namens French Wine of Coca wurde als regelrechtes Allheilmittel verkauft. In der Werbung wurde behauptet, es helfe gegen Nervenbeschwerden, Kopfschmerzen, Magenprobleme, geistige Ermüdung und sogar bei Impotenz. Das Getränk enthielt unter anderem Bordeaux-Rotwein, Koffein und Extrakte aus Koka-Blättern.
Um die bittere Note der Medizin zu übertünchen und das Getränk massentauglicher zu machen, wandte Pemberton denselben Trick an, der auch den heutigen Softdrink-Herstellern höhere Absätze und einen stetig wachsenden Kundenstamm einbringt: Er gab Unmengen an Zucker hinzu. Bemerkenswerterweise wurde im Jahr 1911 lediglich beanstandet, dass Getränke für Kinder kein Koffein enthalten sollten. Damit er die neue Cola-Variante auch an Kinder verkaufen konnte, wurde der Alkohol aus der Rezeptur verbannt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man die verheerende Wirkung der Substanz Kokain. Im Laufe der Zeit wurde die Menge des Stoffes im Coca-Cola-Rezept nach und nach reduziert. Doch es dauerte bis 1929, bevor man endgültig unterließ, Kokain beizumischen.